Montag, 29. Juni 2015

Sag JA zur Erfahrung!


Liebe Yogafreunde!
Zehn stille Tage des Rückzugs liegen hinter mir. Zehn Tage Hineinhorchen in den eigenen Geist mit all seiner Unruhe, seinem klebrigen Festhalten am Angenehmen und dem ständigen Versuch, Unangenehmes fernzuhalten. "Hör auf, in der Meditation Ruhe und  Frieden zu suchen!" Diese Worte meiner buddhistischen Lehrerin Yeshe Sangmo klingen intensiv nach. Stattdessen immer wieder die Ermahnung: "Sag JA zur Erfahrung, egal wie sie sich zeigt!"
Die traurigen Seiten unseres Daseins sind da, egal, wie krampfhaft wir versuchen, sie wegzudrücken. Seit dem Wochenende weiß ich ganz sicher: Unser Familien-Hund August hat Krebs und wir haben nur noch ein paar Monate gemeinsame Zeit. Jetzt ist es an mir, einen Weg zu finden: Ich bin traurig. Punkt. Entweder ich mache aus diesem Gefühl ein Ding. Ich werde wütend, fühle mich ungerecht behandelt, bin in Gedanken schon beim drohenden Abschied oder schiebe meine gehäuften Kontakte mit der Sterblichkeit dem Jahr 2015 in die Schuhe. Mit all dem mache ich das, was ich immer mache, spule mein Reaktions-Muster auf negative Erfahrungen ab.

Oder ich entscheide mich: Ich darf traurig sein. Es darf weh tun. JA zur Erfahrung, auch zu dieser. Einfach sitzen mit dem Schmerz. Hinschauen, erforschen, ohne Hoffnung und Furcht. Das ist das Leben. Nicht mehr. Nicht weniger. Danke, Yeshe!

Montag, 8. Juni 2015

Zeit der sanften Krieger

Liebe Yogafreunde!

Ich möchte ein wunderbares Zitat mit Euch teilen: "Nicht Ausdehnung ist egoistisch, sondern sich kleinzumachen." (Erich Schiffmann)
Die Idee dahinter: Wer sich wegduckt und dicht macht, der bleibt in seiner kleinkarierten Vorstellung von sich selbst gefangen. Er hält sich für den Nabel der Welt und ist letztlich genau so blind wie der, der sich über alles andere stellt.
Im Yoga sind es die Krieger, die furchtlos den eigenen Ängsten ins Auge blicken. Diese heiligen Krieger sind weder dominant noch haben sie Territorialansprüche. Stattdessen sehen sie das, was ist. Sie sehen ihre eigenen Schwächen ohne sie zu verurteilen. Sie sind mutig genug, ihnen offen und sanftmütig zu begegnen.
Im Yoga wie im Alltag rennen wir ständig in vermeintlich Hindernisse hinein. Wie wir damit umgehen, das ist der Weg. Meistern wir die Herausforderung wie gewohnt entweder mit Härte oder mit Wegducken? Oder arbeiten wir daran, unsere eindimensionalen Muster zu überwinden? "Wenn wir an unsere Yoga-Asanas mit der Präzision und Sanftheit eines Kriegers herangehen, dann wird unsere Praxis zu einem Übungsprogramm dafür, in schwierigen Situationen zentriert, wach, zuversichtlich und flexibel zu sein." (Cyndi Lee)


Im Juni meistern wir jede Menge herausfordernder Kriegerhaltungen bei Mandala Yoga in Fürstenwalde.