Mittwoch, 17. Dezember 2014

Waldlauf mit Hindernissen

Heute beim Waldlauf: Des Nächtens abgeladener Müll bei Kilometer eins. Ein paar Schritte weiter hat einer sein Tapeziergut in den Büschen entsorgt. Noch ein paar Minuten, dann ist es mit meiner guten Laune endgültig vorbei: ein Staubsauger direkt an einem Wanderweg. Ich keuche, weniger vor Anstrengung, mehr vor Wut. Spinnen die? Jetzt produziere ich den Müll – Gedankenmüll. Statt entspannt in den Tag zu laufen, jongliere ich im Geist mit den widerwärtigsten Beschimpfungen. Das Ergebnis: Ich bin auf 180. Und renne mit Tempo in die Übellaunigkeit. Aber bevor ich den nächstbesten friedlichen Waldspaziergänger anpöble, ziehe ich die Notbremse. Ich folge meiner Ein- und Ausatmung. Und ich komme immer wieder zu dieser Melodie zurück, wenn das Hirn wieder böswillig mitmischen will. Und plötzlich wird der Waldlauf doch noch zum Training. Zum Training des Geistes. Die anderen können wir nicht ändern. Uns selber schon. Ich übe weiter, im Wald und auf der Yogamatte. Damit mir meine Gedanken nicht den Tag zumüllen.

Kennt Ihr das? Der Tag ganz friedlich und plötzlich ist die schlechte Laune da! Wie helft Ihr Euch bei Wut oder schlechter Laune?

Bis ganz bald, Beate

2 Kommentare:

  1. Das kenn ich nur zu gut. Und oft fällt es mir sehr sehr schwer wieder runter zu kommen. Das letzte Mal ärgerte ich mich kurz nach Silvester am schönen Scharmützelsee über all den in einigen Stunden produzierten und liegengelassenen Silvestermüll... zwei weiße Schwäne und ein paar Dutzend anderer Wasservögel schwammen nun zwischen Sektflaschen und bunten Papier- und Plastik-Böllerresten. Meine Gedanken waren: "Die Menschen suchen diesen außergewöhnlichen atmosphärischen Ort für ihre Feier auf, um den Jahreswechsel, diese paar Minuten im Jahr, zu etwas ganz Besonderem zu machen. Dabei blenden sie aus, dass sie gerade das, wovon sie angezogen wurden – die geballte Natur in einem sauberen gepflegten Ort – dabei ein Stückweit zerstören."
    Ein paar leere Flaschen in den Mülleimer zu werfen half ein bisschen meinen Ärger zu dimmen. Aber die wirkliche Herausforderung liegt für mich darin, akzeptieren zu lernen, dass es Menschen gibt, die nicht vorausschauen. Und dass es Menschen gibt, die den Wert der Natur nicht erkennen können. Das IST so. Ich bemühe mich MEIN eigenes Verhalten von Zeit zu Zeit zu überprüfen und mein Bestes zu geben, etwas vorzuleben, was andere vielleicht zum Umdenken inspiriert.

    Danke für deine schönen Beiträge.

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    1. Liebe Anyuta!

      Ich danke Dir für deine schönen Zeilen. Mögen wir inspirieren, aber alle Erwartungen an ein Ergebnis loslassen! Herzliche Grüße, beate

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