Donnerstag, 19. April 2018

Yin & Yang Retreat auf Bali - Reisetagebuch 2018


Anreisetag: Wie aus der Kröte ein schöner Schwan wurde 

 Na, das geht ja gut los! Noch nicht mal am Abflughafen angekommen,  durften Wolfgang und ich uns bereits entscheiden - Stirn runzeln und poltern oder zuhören und annehmen.

Die Mail der Fluggesellschaft verhieß nichts Gutes. Leider müssen wir Sie umleiten. Sie fliegen später, über andere Orte, mit kürzeren Umsteigezeiten und ohne, dass wir Sie bequem und zeitsparend bis Bali durchbuchen können. So hieß es sinngemäß im Text. Die Dame am Lufthansa-Schalter war eher verhalten als zuversichtlich. Sie guckte mitleidig, wünschte uns „viel Glück“ und drückte feste beide Daumen, dass wir alle Anschlüsse erreichen. 

In Wien ging uns auf, warum: Wir hatten 20 Minuten Zeit bis zum Start der Maschine, aber einen Fußmarsch von 35 Minuten quer durchs Flughafen-Gebäude zu absolvieren. Sprints sind mir seit je her ein Gräuel. (Von Wolfgangs gekeuchten Flüchen möchte ich hier aus Freundschaft schweigen.) Durchgeschwitzt und derangiert kamen wir am richtigen Schalter an. 

Und während Wolfgangs Rucksack noch ausführlich nach Sprengstoff durchsucht wurde, ging für mich am Wiener Check In die Sonne auf. Im breiten Schmäh und mit beruhigendem Lächeln versicherte mir der Mitarbeiter, wie froh er wäre, dass wir da seien. Wir würden schon erwartet. Er war so mitfühlend und zugewandt, dass ich mich augenblicklich wie zu Hause fühlte. (Habt Ihr Euch schon mal auf einem Flughafen wie zu Hause gefühlt? Also ich noch nie...)

Die ganze Aufregung - in einem Moment zum nächsten einfach verpufft.

Wir bekamen nicht nur gemütliche Plätze ohne direkte Nachbarn, sondern auch ein großzügiges Upgrade auf eines der modernsten Emirates-Flugzeuge dieser Zeit. Und darüber hinaus alles, was das Langstreckenflieger-Herz begehrt: passables Essen, aktuelle Filme und Internetzugang gegen die Langeweile.

Wie gut, dass wir uns keine Sekunde mit Nörgeln oder schlechter Laune aufgehalten haben. Das Einlassen, auf das, was wir ohnehin nicht ändern können, hat sich gelohnt. 

Wie so oft im Leben hat sich die zunächst unansehnliche Kröte innerhalb kürzester Zeit in einen schönen Schwan verwandelt. 


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